Kunstausstellung ROHKUNSTBAU 26

Luzia Simons | Stockage 124_03, 2011 EE/5 + 1 AP | Digitaldruck auf Frontlit PVC Banner | 461 x 310 cm, unframed (Sammlung Archives Nationales Paris) Luzia Simons | Stockage 124_02, 2011 EE/5 + 1 AP | Digitaldruck auf Frontlit PVC Banner | 459 x 315 cm, unframed (Sammlung Archives Nationales Paris) Foto: Jan Brockhaus, Rohkunstbau

Die Kunstausstellung ROHKUNSTBAU 26 im Schloss Lieberose widmet sich mit dem Thema „Ich bin Natur – Von der Verletzlichkeit. Überleben in der Risikogesellschaft.“ (19.06.–03.10.2021) den tiefen existenziellen Unsicherheiten, die durch die Corona-Pandemie für viele Menschen ausgelöst worden sind. Ausgangspunkt ist unser Verhältnis zur Natur und das durch unsere Allmachtsvorstellungen geprägte instrumentelle Naturverständnis und seine Folgen. Schon lange mehren sich die wissenschaftlichen Stimmen, die kausale Zusammenhänge von Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt einerseits, und das Zurückdrängen der Lebensräume anderer Lebewesen mit dem Ausbruch von Pandemien andererseits aufzeigen. Die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen durch den Menschen setzt die Menschheit den Gefahren von Krankheit und Tod aus. Durch Ängste in Zeiten der Pandemie bedenken Menschen die Verantwortung für das eigene Handeln nicht, sondern projizieren diese auf die Natur selbst und die unsichtbaren Gefahren. Viren, die Menschen nicht sehen, hören, tasten, schmecken oder riechen können, zerstören den Alltag.

Die Reaktion auf die Pandemie, die Angst vor dem Nichtwahrnehmbaren, erinnert an die Atomkatastrophen von Fukushima vor 10 Jahren und Tschernobyl vor 35 Jahren. Radioaktivität, die von Menschen nicht wahrgenommen werden kann, trat in großem Umfang als Folge der Katastrophen in die Umwelt. Im Falle des Nichtwahrnehmbaren verlieren Menschen zunehmend die Möglichkeit, sich selbst zu schützen. Dies ist eine schwere, zunächst individuelle und dann auch gesellschaftliche Belastung. Gleichzeitig dreht sich die Ausstellung auch darum, welche Optionen, Chancen und neue kulturelle Strategien aus dem Bewusstsein der Bedrohung erwachsen“, so Inka Thunecke, Vorstand von Rohkunstbau e.V.

Die Werke der 22 eingeladenen, international tätigen Künstler:innen wurden entweder für die Ausstellung im Schloss Lieberose konzipiert oder sorgsam aus ihrem Bestand ausgewählt. Das Thema „Ich bin Natur“ zieht sich durch die ausgestellten Werke aller Künstler:innen.

Die Kunstausstellung ist noch bis zum 3. Oktober 2021 samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr im Schloss Lieberose (Schlosshof 3, 15869 Lieberose) für Besucher:innen zugänglich. Tickets können online auf rohkunstbau.net gebucht werden. Für Bürger:innen der Stadt Lieberose ist der Eintritt kostenfrei.

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